zum Inhalt

Bilder und Berichte 2022

Bericht von der Eröffnung der Frauenkulturtage in der Moritzkirche Halle am 7.11.

08.11.2022

Am Abend des 7.11. wurden in der Moritzkirche zu Halle die Halleschen FrauenKulturTage 2022 unter dem Motto "Die bleierne Zeit. Einsamkeit(en) mit und wegen Corona" eröffnet. Eva Lange, Leitende Pfarrerin der EFiM, hielt ein Grußwort zur Eröffnung, in dem sie die Bedeutung der langjährigen Zusammenarbeit hervorhob: "Unsere Kooperation im Rahmen der Halleschen FrauenKulturTage mit dem Dornrosa e.V. besteht seit fast 15 Jahren. Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass wir uns als Frauen in einer Stadtkultur vernetzen, Themen ins Gespräch bringen und uns für Belange von Frauen in Halle stark machen. Es ist ein großes Geschenk, dass wir als unterschiedliche Frauen, mit und ohne Konfession, mit unseren verschiedenen gesellschaftspolitischen Thesen, mit unserem jeweiligen Engagement, uns nicht auseinanderdividieren lassen, sondern dass wir im Kontakt bleiben und uns darauf besinnen, dass wir etwas Gemeinsames wollen.

Als Evangelische Frauen stehen wir für Frauen-Empowerment. Wir bilden Frauen weiter, die sich als Ehrenamtliche und auch Hauptamtliche in ihren Kirchen engagieren, persönlich, theologisch und pädagogisch. Dabei fühlen wir uns einem emanzipatorischen Ansatz verpflichtet und greifen auch die Erkenntnisse der Feministischen Theologie und der kontextuellen geschlechterbewussten Theologie auf. In den alten biblischen Texten finden wir die Ermutigung, die wir als Frauen brauchen: Gott selbst spricht darin: „Gott bin ich, und kein Mann“ (so beim Propheten Hosea 11,9) Diese Aussage ist wichtig in einer Kultur, die so lange von patriarchalem Denken geprägt wurde. Die befreiende Botschaft des Evangeliums, die Grundlage, die die Haltung und das Handeln in unseren Arbeitsbereichen prägt, stellt klar, dass kein Geschlecht dem anderen über- bzw. untergeordnet ist.

Und deshalb stehen wir als Evangelische Frauen für ein Engagement, das über die Kirche hinausgeht: wir wollen Position in Kirche und Gesellschaft beziehen. Wir bringen die Interessen von Frauen ein in die Frauenpolitik, in die Landesfrauenräte in Sachsen-Anhalt und in Thüringen. Und wir engagieren uns für Frauengesundheit.Speziell das Thema Armutsrisiko für Frauen sowie damit zusammenhängend der gender pay gap und der gender care gap spielen für uns immer wieder eine Rolle. 23 Jahre nach der Wende sehen wir in Ostdeutschland die Frauen noch nicht gleichberechtigt in Bezug auf die Verteilung von Macht und Geld und in Bezug auf die Verteilung von Sorgearbeit. Es ist noch viel zu tun, um wirkliche Chancengleichheit für Frauen in der Kirche und in der Gesellschaft zu erreichen. Um Frauen und Männern bewusst zu machen, dass Sexismus und Misogynie leider noch in unserem Alltagsbereich existent sind, und dass dies verändert werden muss.

Deshalb freue ich mich, dass wir bei den Halleschen FauenKulturTagen zusammenarbeiten, miteinander ins Gespräch kommen und durch die verschiedenen Veranstaltungsformate sichtbar machen, was es bedeutet, heute als Frauen zu leben."

Die Frauenkulturtage in Halle bieten ein breites Programm an, zudem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Zugehörige Dokumente:
2022_Frauenkulturtage Halle (*.pdf-Datei, 3 MB)