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Frauenpolitik

Lesung 'Unsere Töchter, die Nazinen'

Unsere Töchter, die Nazinen | © Omas gegen Rechts Halle

14.10.2025

„Ich schloss die Augen, wo ich sie hätte öffnen müssen.“

Im Rahmenprogramm des Wir-Festivals und in Zusammenarbeit mit den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschkand haben die Omas gegen Rechts aus Halle Mitte Oktober im Felicitas von Selmenitz-Haus aus dem Romas von Hermynia zur Mühlen "Unsere Töchter, die Nazinen" gelesen. Der Roman erschien 1934 und hinterfragt aus der Perspektiver dreier Frauen die weibliche Haltung und Beteiligung am Aufschwung des Nationalsozialismus. Die Frauen, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen und durch ihr Leben in einer Kleinstadt am Bodensee miteinander verbunden sind, erzählen, wie ihre Töchter zu überzeugten Parteigängerinnen der Nazis wurden und wie sie die Wandlungen ihrer Töchter, ihre Ratlosigkeit und ihre Konflikte miterleben. Trotz seiner 90 Jahre ist der Roman erschreckend aktuell.

Hermynia Zur Mühlen (1883-1951) war eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin. Bei Wikipedia heißt es weiter: Sie schrieb Kurzgeschichten und Romane, häufig mit antifaschistischem und zeitkritischem Inhalt, sowie Hörspiele, Kriminalromane und Kinder- und Jugendbücher. Als „rote Gräfin“ wurde sie eine der bekanntesten kommunistischen Kolumnistinnen und Publizistinnen der Weimarer Republik.Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland zog Hermynia zur Mühlen 1933 nach Wien zurück, wo sie Mitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller wurde. Das NS-Regime setzte ihre Werke auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“. Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 flüchteten Hermynia zur Mühlen und Stefan Klein nach Bratislava, wo sie heirateten. Nach der Zerschlagung der Rest-Tschechei im März 1939 emigrierten beide nach England; auch dort setzte sie ihre schriftstellerische Arbeit fort.

Dieses Projekt der Omas gegen Rechts wird gefördert durch die Hallianz für Vielfalt. Die nächste Lesung findet statt am 27. Oktober 2025 um 18 Uhr ins Mehrgenerationenhaus "Pusteblume" in Halle-Neustadt.

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