Frauenpolitik
„Raus aus Chemnitz?“ – Geschichten vom Gehen, Bleiben und Wiederkommen
29.10.2025
Raus aus Chemnitz – und doch verbunden bleiben?
Das Comicprojekt „Raus aus Chemnitz?“ erzählt Geschichten von Frauen, die Chemnitz verlassen haben – und verknüpft persönliche Erinnerungen mit gesellschaftlichen Fragen: Welche Rolle spielt Herkunft? Wo entsteht Zugehörigkeit? Welche Räume braucht Demokratie?
Unter der Leitung von Illustratorin Stephanie Brittnacher (Chemnitz) entstand das Projekt gemeinsam mit den Künstler*innen Ulrike Jänichen (Halle), Tessa Astre (Oulu, Finnland) und Magdalena Kaszuba (Hamburg). Die kurzen Comic-Episoden basieren auf Gesprächen zwischen den Künstlerinnen mit den dargestellten Frauen – entstanden sind eindrucksvolle Erzählungen, die zeigen, wie komplex, lebendig und ambivalent "Heimatgefühle" sein können.
Ende Oktober kamen rund 35 Menschen ins Felicitas-von-Selmenitz-Haus zu den Evangelischen Frauen n Mitteldeutschand, wo die Veranstaltung im Rahmen des WIR-Festivals stattfand. Schnell wurde deutlich: Die Geschichten aus den Comics sind anschlussfähig – viele der Zuhörer*innen erkannten sich in den ambivalenten Gefühlen wieder, die die Erzählungen aufgreifen. Traurigkeit, Irritation, aber auch Verbundenheit und Wärme – all das klang an, wenn von der ostdeutschen Herkunft gesprochen wurde.
Doch diese Geschichten vom Gehen, Bleiben oder Zurückkommen sind längst nicht nur ostdeutsche Erzählungen. Sie berühren Themen, die auch in der postmigrantischen Gesellschaft eine Rolle spielen. Sie öffnen Fragen: Wie kann Verständigung gelingen? Was verbindet uns über unterschiedliche Erfahrungen hinweg?
Wir brauchen Räume, in denen wir erzählen, zuhören und miteinander ins Gespräch kommen. Der Abend mit Stephanie Brittnacher und Ulrike Jänichen war genau so ein Raum – offen, ehrlich, berührend. Ein herzliches Danke an Stephanie und Ulrike, die mit ihrer Arbeit und ihren Geschichten diesen Austausch möglich gemacht haben.
Evangelische Frauen in Mitteldeutschland (EFiM)






