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Theologie

Auszeit auf der Insel Hiddensee

Hiddensee | © Ulrike Simm

25.06.2025

Strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen, wohltuende Begegnungen – das und noch viel mehr erwartete 17 Frauen aus dem Kirchspiel Dölau-Lieskau und weiteren Gemeinden in der EKM, die sich im Juni mit PKW oder Bahn auf den Weg an die Ostsee machten. Das Rüstzeitheim „Arnold-Gustavs“ auf der Insel Hiddensee war das erklärte Ziel Dorthin hatten in Kooperation Eva Lange, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland und Ulrike Simm, Gemeindepädagogin im Kirchspiel Dölau-Lieskau sowie Kreisreferentin, eingeladen. Sie beide hatten liebevoll und voller Kreativität eine Frauenrüstzeit vorbereitet.

Da stellt sich doch gleich eine Frage: Was ist eigentlich eine kirchliche Rüstzeit? „Eine Rüstzeit ist eine Zeit der Gemeinschaft mit geistlichen Impulsen und Freizeitaktivitäten. Das gemeinsame Nachdenken über Gott und biblische Erzählungen soll Denkanstoße für den Glauben und das eigene Leben geben.“ Darauf haben wir Teilnehmerinnen uns aus ganz verschiedenen Altersgruppen und sehr unterschiedlichen Lebenssituationen, eingelassen - für manch eine, ohne zu wissen, was sie genau erwarten würde. Das Eintauchen in die eigene Biografie, Überlegungen zu Fragen „Wo stehe ich in meinen Leben jetzt im Moment?“ und schließlich: „Wo will ich hin?“, waren oft überraschend, manchmal auch ein schwerer Weg, aber immer mit Erkenntnissen zum eigenen Leben verbunden.

Diese besondere Gemeinschaft auf Zeit stand mit morgen- und abendlichen Andachten am Strand unter Gottes Wort und bedeutete Auszeit und Aufatmen, entspannende Körperübungen und Aufenthalten am Strand bei wunderbaren Sonnenuntergängen. Auch kreatives Gestalten und tatsächlich Bildungsunternehmungen sollten unsere gemeinsame Zeit bereichern. So begaben wir uns gemeinsam mit Marion Magas (Autorin, Verlegerin und Inselführerin) auf die Spuren bekannter Frauen, wie etwa Schauspielerin Asta Nielsen, die ein Sommerhaus auf Hiddensee bewohnte, das sogenannte „Karusel“. Dank der zehnjährigen Forschungsarbeit der Autorin zu weniger bekannten Frauen der Insel, den sogenannten „Hiddenseer Malweibern“, lernten wir in einer abendlichen Präsentation eine Gruppe von Malerinnen (aus der Zeit um etwa 1910) kennen, die wunderschöne Landschaftsbilder und zeitgeschichtliche Gemälde hinterließen.

Nun sei noch bemerkt, dass unser Aufenthalt auch Selbstversorgung bedeutete. Die Koch- und Spül-Teams aus den eigenen Reihen sorgen für eine hervorragende Verpflegung – der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt und so erlebten wir, zu all den besonderen Erfahrungen in dieser Frauenrüstzeit, einen kulinarischen Höhepunkt nach dem anderen. Alle ergänzten sich großartig. Es war eine schöne und wohltuende Zeit für uns Frauen, die ergreifenden Gespräche zum gegenseitigen Kennenlernen, das gemeinsame Aufatmen, die kreativen Ideen bei Theaterprojekt, Gedichten und „Elfchen“, das gemeinsame Kochen und Aufräumen – alles geschah in zugewandtem und freundlichem Einvernehmen und begleitet uns in unseren Alltag. Auszeit auf der Insel Hiddensee – vielen Dank für die wunderbare Einladung.

Rositha Langhammer, Prädikantin aus Bitterfeld