Theologie

Mut.Machen! – Frauenvollversammlung in der EKM

22.05.2025

Sinkende Kirchensteuereinnahmen, Mitgliederrückgang, Fusionen von Kirchenkreisen – die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland steckt inmitten umfassender Transformationsprozesse. Das spüren längst auch die Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden. Dabei nicht auszubrennen, sondern mutig Neues auszuprobieren und auch Altes loszulassen – dazu wollte die diesjährige Frauenvollversammlung der Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland (EFiM) ermutigen. „Der Weg nach vorn ist vergleichbar mit der Fahrt in einem Ruderboot. Wir bewegen uns vorwärts, aber blicken zurück. Wir wissen nicht was kommen wird. Die Zukunft ist Gottes Land“, sagte Friederike von Kirchbach im Hauptvortrag der Frauenvollversammlung.

Die Theologin ist Mitglied im Präsidium der Evangelischen Frauen in Deutschland. Von 2000 bis 2005 war sie Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages und von 2005 bis 2015 Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Im Mai 2004 hatte sie ein Buch mit dem Titel „Kirche 2025: Entwürfe für die Zukunft“ herausgegeben. Was sich bewahrheitet und erfüllt hat, welche neue Wege eingeschlagen wurden und wie die Kirche in den nächsten 20 Jahren aussehen könnte, darüber kamen die Frauen ins Gespräch. Für von Kirchbach stehen drei Punkte im Fokus: Ökumene, die Einsatz für von Armut betroffene und gesellschaftlich marginalisierte Menschen sowie Spiritualität.

„Frauen gestalten unsere Kirchen: im Gemeindekirchenrat, im Weltgebetstags-Team, beim Kirchen-Café und vieles mehr. Doch Kirche verändert sich, und mit Blick auf die Zukunft braucht es Mut, gute Entscheidungen zu treffen. Diesen Mut haben wir geschöpft: im Gespräch, durch Beispiele anderer Frauen und im gemeinsamen Gebet“, sagte Eva Lange, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland.

Die Frauenvollversammlung findet jedes Jahr an wechselnden Orten in der EKM statt, dieses Jahr im Felicitas-von-Selmenitz-Haus in Halle (Saale). Das Motto der diesjährigen Frauenvollversammlung lautete „Mut. Machen!“. Die 35 Teilnehmerinnen erlebten von Freitag bis Sonnabend stärkende Spiritualität sowie zur Nachahmung empfohlene Impulse für Frauengruppen und Frauenkreise in den Kirchengemeinden. Grußworte hielten Dr. Magdalena Steinhöfel, Gleichstellungsbeauftragte der EKM, Daniela Suchantke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Halle sowie Rebekka Gewandt von der Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands im Diözesanverband Magdeburg.

Hintergrund:

Die Frauenvollversammlung bringt jährlich engagierte Frauen aus der gesamten EKM zusammen und ist das zentrale Netzwerktreffen von Frauen innerhalb der Landeskirche. Die Erfahrungen und Visionen der Frauen werden gebündelt, um gemeinsam die Kirche zu gestalten und in die Gesellschaft zu wirken. Der Austausch, die Vernetzung und die geistliche Stärkung stehen im Mittelpunkt.