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Weltgebetstag

Bericht Fortbildung für Multiplikatorinnen zum Weltgebetstag aus Vanuatu

28.10.2020

„Worauf bauen wir?“ So lautet die Frage, die christliche Frauen aus Vanuatu als Überschrift über den Weltgebetstag 2021 gestellt haben. „Eine drängende Frage in diesen Zeiten“, so fanden 20 Frauen aus der EKM, die sich am 24. Oktober in der Johannesgemeinde in Halle zum Multiplikatorinnentag trafen. Und gleich zu Beginn ließen sie sich auf einen Perspektivwechsel ein mit dem Blick auf die umgekehrte Weltkarte mit korrekten Größenverhältnissen. Sie entdeckten den Inselstaat Vanuatu im Zentrum der Welt, im Pazifischen Ozean mit den Nachbarländern Neuseeland, Australien und den Fidschiinseln. „Ich habe nicht einmal vom Hörensagen von diesem Land gewusst“, meinte eine Teilnehmerin. Und begeistert malte sie eine Palme in den Sand, als sich die Teilnehmerinnen in Kleingruppen trafen. Sie tauschten nach ersten Informationen Symbole zu Vanuatu aus und kamen über ihre gemalten Sandbilder ins Gespräch miteinander.

Im Laufe des Tages erfuhren die Teilnehmerinnen vieles über das Verhältnis der Ni-Vanuatu (so heißt die Bevölkerung) zur Natur und über die Bedrohungen wie Wirbelstürme, Erdbeben und Vulkanausbrüche, über die Sorge um die Existenz der Inseln durch den Klimawandel. Die Teilnehmerinnen nahmen sich die Texte der Gottesdienstordnung vor und entdeckten: Die Vanuatuerinnen sprechen das Thema Klimagerechtigkeit in vielen Abschnitten an. Die Teilnehmerinnen waren erstaunt über das Plastikverbot auf allen Inseln und die Klage Vanuatus gegen die Industrienationen und Unternehmen, die fossile Brennstoffe in großem Stil verbrauchen. Der zweite große Themenkomplex, der vertieft wurde, war „Gewalt gegen Frauen“ und das Ringen um „Geschlechtergerechtigkeit“.

Das Vorbereitungsteam des Multiplikatorinnentages, das mehrheitlich aus ehrenamtlich engagierten Frauen bestand, brachte den Teilnehmerinnen mit Bildern, Texten und Bibelarbeiten das Land und die Anliegen der Vanuatuerinnen nahe. Trotz des gebotenen Corona-Abstands war ein kreatives Arbeiten und Kennenlernen des neuen Weltgebetstagslandes möglich. „Ich möchte diesen Tag nicht missen, er war ein wichtiger Einstieg in den aktuellen Weltgebetstag für mich“, meinte eine Teilnehmerin. „Jetzt kann ich überlegen, wie ich das mit meinem Frauenteam in unseren Gemeinden umsetze.“ Dafür sind auch die Hinweise „Weltgebetstag 2021 in Corona-Zeiten“ wichtig. „Der Weltgebetstag wird nicht ausfallen. Ihr seid alle sehr kreativ und habt Ideen, wie ihr ihn auch in kleinen Gruppen oder auf andere Weise feiern könnt“, meinte Kathrin Schwarze am Schluss der Veranstaltung. Im Gepäck „Desaster-Pakete“, die gefüllt waren mit Materialien und Impulsen für die Gestaltung der WGT-Saison und noch gut gestärkt vom leckeren Mittagessen mit kulinarischen Köstlichkeiten aus Vanuatu, ebenfalls in „Desaster- Pakete“ gefüllt, fuhren die Frauen wieder nach Hause. Was ein „Desaster-Paket“ ist und wie frau damit überleben kann, haben alle beim Multiplikatorinnentag gelernt.

Hinweis: Einen weiteren Multiplikatorinnentag gibt es online am 14. November.

Bericht: Heide Aßmann
Foto: Kathrin Schwarze