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Bildergalerie 2017

Versammlung und neues Frauenteam

4. November 2017, Gemeinde Niedergebra

Es ist kalt, die Luft ist klar, als ich die Kirche in Niedergebra betrete. Ein großer, heller Raum, in dessen vorderem Teil Kaffeetafeln aufgebaut sind, und in dem ansonsten wenig von der Mitte des Raumes ablenkt. In einem Kreis stehen Stühle angeordnet. Sie scheinen nur darauf zu warten, von Frauen besetzt zu werden. Ich denke an die sechzig Schlüsselbund, die hier in etwa zwei Stunden klimpern werden.

Zahlreich folgten Frauen der öffentlichen Einladung und machten sich an diesem Tag auf den Weg in die Kirche, um sich für die evangelische Frauenarbeit im Südharz zusammenzufinden. Gemeinsam verabschiedeten sie die vorherige Beauftragte für Frauenarbeit im Kirchenkreis Südharz, Dorothea Heizmann, mit einer Andacht und wählten eine neue Frau aus ihrer Mitte, die sie dem Kirchenkreisrat als Beauftragte nun vorschlagen. Kathrin Schwarze wird dann in einem ehrenamtlichen Team aus 6 Frauen auf die Suche nach passenden Wegen und Angeboten gehen, die die Frauen dort abholen, >wo sie stehen<.

Als Ansprechpartnerin für den Kirchenkreis hatte ich am Nachmittag zuvor mein Programm nochmal umgeworfen. Aus den erwarteten 20 Teilnehmerinnen 60 geworden waren. Und ich war gespannt: auf die Frauen, ihre Wünsche, ihre Ideen und darauf, wie wir gemeinsam den Raum gestalten würden.

Nach Andacht und Kaffeetrinken war es soweit, und die Zeit für den Dialog zwischen Evangelischer Frauenarbeit auf landeskirchlicher Ebene und Kirchenkreisebene war gekommen. Sechzig Frauen suchten auf meine Bitte ihre Schlüsselbunde in ihren Taschen, erhoben und schüttelten sie. Der Gedanke, dass dies Schlüssel sein könnten, um Räume für Frauenarbeit zu öffnen, brachte die Anwesenden zum Lächeln. Wir lauschten dem Klingen der Schlüsselbunde für einen Moment und beschäftigten uns dann individuell mit der Frage, für was die einzelnen Schlüssel stehen, welche Türen Sie öffnen sollen, um Frauenarbeit im Südharz passend zu gestalten.

Einprägsam war für mich als Referentin in einzelnen Gesprächen, dass der Wunsch nach Austausch und Vernetzung auch dazu führen kann, dass Frauen weitere Wege auf sich nehmen, sich aber weiterhin mehr und regelmäßige frauenspezifische Angebote in ihrem näheren Umfeld wünschen. Außerdem wurde einmal mehr der Dialog zwischen den Generationen als wichtiges Ziel benannt, wobei die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen gestillt werden sollen. Sechzig eifrig mit Bedürfnissen und Wünschen beschriftete rote Kreise konnte ich im Gepäck mit zurück ins Büro zu den EFiM in Halle nehmen. Nun heißt es: Genau hinschauen, welche Schlüssel wir bereits an unserem Schlüsselbund tragen, welche wir bereitstellen können und an welche nicht.

Vielleicht denken auch Sie beim nächsten Griff zu Ihrem Schlüsselbund daran, für welche Frau Sie zuletzt eine Tür geöffnet haben und mit welchem Schlüssel Ihnen dies gelungen ist.

Jana van Wahden

 

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