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Frauenpolitik - Archiv

Landesbischof Kramer steht steigenden Militärausgaben ablehnend gegenüber

07.03.2022

„Ich glaube, dass die reine Logik der militärischen Stärke Deutschland nicht sicherer macht“, sagte Landesbischof Friedrich Kramer dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Magdeburg. Wenn Deutschland sich zum Ziel setze, zwei Prozent seines Bruttoinlandproduktes in die Armee zu stecken, sollte die Hälfte davon für Gerechtigkeit, etwa für Entwicklungsprojekte, ausgeben werden. „Das hilft auf andere Weise dem Frieden“, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Kramer sprach sich für ein gesamteuropäisches Sicherheitsmodell aus. Dieses müsse sicherstellen, dass Landesverteidigung jederzeit möglich sei, ohne dass die Kosten dafür ins Extreme stiegen, sondern eher noch minimiert würden. „Militärausgaben sind tote Ausgaben“, sagte der Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Es brauche vielmehr ein mehrfunktionales Konzept, das auch Reaktionen auf andere Herausforderungen - etwa Umweltkatastrophen - zulasse.

Kramer erläuterte zudem die Kraft des Gebetes, gerade in Konfliktsituationen. „Wir sind alle hilflos angesichts dieses Krieges. Im Gebet kann ich mich in dieser Hilflosigkeit, mit meiner Wut und meinen Ängsten an Gott wenden“, sagte er. Zudem kläre ein Gebet seine Gedanken, sodass er selbst aktiv werden könne. „Wenn ich lese, dass sich in Baden-Württemberg ein Gastwirt geweigert hat, einen Russen zu bedienen, denke ich, das darf nicht sein. Da dürfen wir nicht hinkommen“, betonte der EKD-Friedensbeauftragte.

Hier geht es zum  epd-Gespräch: Dirk Löhr

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